Erfinder

Siegfried Schrotta
Siegfried Schrotta
Siegfried Schrotta, 1934 im Sudetenland geboren. Ausbildung in Wien, HTL und Studium der Elektrotechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik an der TU Wien.

Als Spezialist für Prozesssteuerung und Teleprocessing war er für IBM im In- und Ausland tätig. Danach EDV-Systemanalyse, Projekt-Management und Aufbau je eines IBM-Beratungszentrums für mittlere Datentechnik in Graz und Klagenfurt. Zuletzt selbstständiger EDV-Berater und Kommunikationstrainer.

Bei IBM traf er Erich Visotschnig, der sich für seine Idee eines „machtfreien Raumes der Verständigung“ interessierte. 1982 brachten sie gemeinsam im ZSOLNAY-Verlag das Buch „Neue Wege der Verständigung – der machtfreie Raum“ heraus und setzten diese Idee in konkreten Projekten mit Studenten in Graz und Wien um. Zehn Jahre später erwies sich ihre Arbeit als eine erste Vision des Internet.

Das SK-Prinzip ist der zweite Anlauf der beiden Autoren, die Gesellschaft zu mehr Kooperation zu bewegen. Es brauchte Jahre gemeinsamer Arbeit, bis zur heute so einfachen Formulierung des „Systemischen Konsensprinzips“, mit dem die Lösung von Interessenkonflikten und die Näherung an den Konsens wie von selbst gelingen. Sein privates Interesse gilt der Familie, der Malerei und dem Saxophon. Er entwickelte eine einfache 3D-Zeichen-Methode (veröffentlicht 2007 im J.H.Röll- Verlag).

Erich Visotschnig
Erich Visotschnig
Erich Visotschnig wurde 1939 in Eisenstadt geboren.
Meine Schulzeit verbrachte ich in Graz. Davon ein Jahr als Austauschschüler in den USA, in der Abschlussklasse der amerikanischen High-School. Danach begann ich mit dem Studium der Mathematik und theoretischen Physik an der Universität Graz, wo ich 1967 „sub auspiciis praesidentis“ promovierte.

Meine berufliche Laufbahn begann als Hochschulassistent am Institut für angewandte Mathematik der Universität Graz mit den Forschungsgebieten Graphentheorie und Optimierung, formale Computersprachen und Compilerbau. Es folgten eineinhalb Jahre als Softwareentwickler und Projektmanager in einem deutschen Softwarehaus. Danach ein halbes Jahr Belgien und drei Jahre Frankreich.

1974 kehrte ich mit meiner Familie nach Graz zurück. Nach einer kreativen Pause begann 1975 meine Arbeit als Systemanalytiker und Projektmanager bei IBM, die ich bis 1999 ausübte.

Bei IBM lernte ich auch meinen späteren Freund und Mitautor Siegfried Schrotta kennen. Uns verband großes Interesse an machtfreien Abläufen und machtfreien Strukturen. Von Siegfrieds Grundidee zu einer machtfreien Verständigung ausgehend begannen wir 1979 eine intensive gemeinsame Entwicklungsarbeit, aus der schließlich 1982 das erste gemeinsame Buch entstand: „Neue Wege der Verständigung – der machtfreien Raum“. Darin gelang uns unter Anderem, das Entstehen des Internets und vieler seiner Schwierigkeiten vorher zu sagen – und auch Wege letztere zu vermeiden, was damals noch möglich gewesen wäre.

1979 schrieb ich meinen Sohn Rainer in einer Grazer Alternativschule ein, die unter Eltern-Selbstverwaltung stand. Immer wiederkehrender Streit unter den beteiligten Eltern im Zuge dieser Selbstverwaltung schockierte mich. Ich versuchte seine systemische Ursache zu ergründen und erkannte das verwendete Entscheidungsverfahren – den demokratischen Mehrheitsentscheid – als Quelle der Unstimmigkeiten. Aus dem Versuch seine systemischen Mängel zu beheben, entstand die erste Idee des Konsensierens. Zuerst fehlten allerdings jegliche Vorstellungen zur machtfreien Einführung des Verfahrens in der Gesellschaft. Auch erschien mir die Materie zu trocken, um sie als Buch mit Aussicht auf Erfolg herausbringen zu können.

Angeregt durch Freunde nahm ich 2001 die Gedanken wieder auf. Im Laufe von vielen Diskussionen, vor allem mit Siegfried Schrotta, begannen sich Lösungen für die erwähnten Probleme abzuzeichnen. Und so entstand das SK-Prinzip.